Spezial, 09.09.2025
Ergiebiger Regen am Dienstag: Mit diesen Maßnahmen lassen sich Schäden gezielt vermindern bzw. verhindern.
Neben den Bemühungen von Bund, Ländern und Gemeinden, die mit Hochwasser einhergehenden Schäden zu begrenzen, sollte auch der Einzelne prüfen, inwieweit durch gezielte Vorbereitungen und Maßnahmen Schäden vermieden oder gemindert werden können. Nachfolgende Vorkehrungen können hierzu beitragen.
Ihr solltet zuvor die für Euren Wohnbereich kritische Hochwassermarke über Eure Kommune abklären. Bedenkt bitte, dass die normale Versorgung mit Strom, Lebensmitteln und Trinkwasser bei Hochwasser beeinträchtigt oder unterbrochen werden kann. Dieser Zustand kann auch nach Ende der unmittelbaren Hochwassergefahr durch die Schädigung der Infrastruktur noch eine Weile anhalten.
Besondere Gefahren bei Hochwasser entstehen durch die Kraft des Wassers bei Unterspülung von Wegen, Brücken, Dämmen etc., aber auch durch mitgeführtes Treibgut.
Ausgelaufene Schadstoffe wie Heizöl, Reinigungs- und Pflanzenschutzmittel, aber auch Fäkalien und Unrat, die in den Fluten mitgeführt werden, sind ein gesundheitliches Risiko. Trinkwasser kann verunreinigt sein.
Als vorbereitende Maßnahmen empfehlen sich:
• Schalbretter, wasserfeste Sperrholzplatten und Silikon zum Abdichten gefährdeter Räume sowie zusätzlich Sandsäcke bereithalten.
• Gefährliche Stoffe oder Chemikalien rechtzeitig auslagern.
• Wertvolle Möbel oder Geräte aus gefährdeten Räumen auslagern.
• Wasserbeständige Baustoffe verwenden und Versiegelungen in gefährdeten Räumen vornehmen.
• Heizöltank gegen Aufschwimmen sichern (vertikale Rückverankerung / Ballastierung, zum Beispiel durch Erdabdeckung bei drohender Gefahr). Möglichst Tanks verwenden, die für den Lastfall „Wasserdruck von außen“ geeignet sind. Absperrmöglichkeiten von Leitungen vorbereiten.
Zur Sicherheit berücksichtigen:
• Planet die Versorgung hilfebedürftiger oder kranker Personen. Organisiert die Möglichkeit rechtzeitiger „Evakuierung“ zu Verwandten oder Freunden außerhalb der Gefahrenzone.
• Im Gefahrenfall können Festnetztelefon und auch Mobilfunknetz ausfallen, sprecht daher mit Nachbarn und Feuerwehr Not- und Gefahrenzeichen ab.
• Informiert jedes Familienmitglied über getroffene Gefahrenvorsorge, richtiges Verhalten und wichtige Bestandteile der privaten Vorsorge. Sprecht über die „Rollenverteilung“ im Ernstfall (Bedienung von Hauptschaltern und Absperrventilen, Dokumentensicherung etc.).
Bei drohendem Hochwasser:
• Verfolgt aktuelle Wettermeldungen und Hochwasserwarnungen über regionale Rundfunk- oder Fernsehsender. Mitbewohner gegebenenfalls zusätzlich informieren.
• Überprüft und ergänzt getroffene Vorsorgemaßnahmen.
• Räumt gefährdete Räume aus.
• Dichtet gefährdete Türen und Fenster, Abflussöffnungen etc. ab.
• Sichert Heizung und elektrische Geräte in bedrohten Räumen beziehungsweise schaltet diese ab. Stromschlaggefahr entsteht bereits bei Kondenswasser! Tiefkühltruhe berücksichtigen.
• Überprüft Hausentwässerungsanlagen und Rückstauklappen im Keller.
• Entfernt rechtzeitig Fahrzeuge aus gefährdeten Garagen oder von Parkplätzen.
• Verständigt bei Austritt von Schadstoffen die Feuerwehr.
Nach dem Hochwasser:
• Entfernt Wasserreste und Schlamm, pumpt betroffene Räume jedoch erst leer, wenn das Hochwasser abgeflossen und der Grundwasserspiegel ausreichend gesunken ist. Achtet auf die Informationen Eurer Gemeinde.
• Fußbodenbeläge und Verkleidungen sollten zur Kontrolle entfernt oder geöffnet werden.
• Trocknet betroffene Bereiche schnellstmöglich, um Bauschäden, Schimmelpilzbefall oder anderem Schädlingsbefall entgegenzuwirken. Heizgeräte können den Trocknungsvorgang unterstützen.
• Lasst beschädigte Bausubstanz überprüfen (Statik).
• Nehmt elektrische Geräte und Anlagen erst nach Überprüfung durch den Fachmann wieder in Betrieb.
• Lasst Heizöltanks auf Schäden überprüfen.
• Bei Freisetzung von Schadstoffen, wie zum Beispiel Pflanzenschutzmitteln, Farben, Lacken, Reinigern oder Heizöl, verständigt die Feuerwehr. Die Entsorgung ist gegebenenfalls über Fachfirmen erforderlich.
• Benutzt bei Freisetzung von Ölen Ölbindemittel nur in Absprache mit der Feuerwehr.
• Räume, in denen gearbeitet wird, solltet Ihr stets gut belüftet halten. Bei freigesetzten Schadstoffen nicht rauchen und offenes Feuer vermeiden.
• Entsorgt verunreinigte Möbel und Lebensmittel.
• Verständigt bei mit dicken Ölschlammschichten bedeckten Gärten oder Feldern das Landratsamt oder Amt für Landwirtschaft.
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